Das Projekt Join the Debate lädt Englisch-Lehrkräfte an Berliner Schulen dazu ein, die Methode ‚Debating‘ in fächer- und schulübergreifenden Teams im Unterricht zu erproben. Angestrebt wird, auf diesem Wege die Argumentations- und Urteilskompetenzen der Lernenden zu fördern und so einen Beitrag zur schulischen Demokratiebildung zu leisten.
Das Projekt entstand aus der Zusammenarbeit von Martina Kaltenbacher (Englisch-Lehrerin und Fachseminarleiterin) und Dr. Katrin Schultze (Fachdidaktik Englisch, Humboldt-Universität zu Berlin). Es wird in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung realisiert.
Vor dem Hintergrund zunehmender demokratiegefährdender Entwicklungen, wie sie z.B. in der „Mitte-Studie“ (Zick/Küpper 2021) nachgewiesen wurden, ist es unser Ziel, durch die Methode ‚Debating‘ nach dem ‚World Schools‘-Format den Englischunterricht inhaltsorientierter zu machen, die Diskursfähigkeit der Lernenden zu fördern und sie in der Entwicklung ihrer Urteilskompetenz zu unterstützen.
Besonders wichtig ist uns dabei die Teilnahme von Kolleginnen und Kollegen aus integrierten Sekundarschulen (ISS), da jüngste Studien gezeigt haben, dass gerade dort mehr Demokratiebildung vonnöten wäre (Achour, Höppner, Jordan, Politische Bildung und Demokratiebildung an Berliner Schulen 2020).
Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt: Das erste Jahr dient der Qualifizierung/Fortbildung der teilnehmenden Lehrkräfte, das zweite Jahr der Erprobung von Debating-Reihen im Unterricht und das dritte Jahr der Verstetigung von Debating-Aktivitäten in den teilnehmenden Schulen.
Bei der Fortbildung (Jahr 1) liegen die Schwerpunkte in folgenden Bereichen:
- Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses von Demokratiebildung, Urteilskompetenz und Argumentationskompetenz. Die inhaltlichen Impulse hierfür kommen u.a. von Prof. Sabine Achour (Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) und Dr. David Lanius (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Didaktik der Philosophie und DebateLab Karlsruhe). Im Diskussionsteil thematisieren wir u.A. das Selbstverständnis von Englisch-Lehrkräften im Hinblick auf diese Erziehungsziele.
- Einordnen der Methode ‚Debating‘ in neuere Ansätze der Fremdsprachendidaktik (Genre-Ansatz / CLIL / Diskursbewusstheit). Für das Impulsreferat konnten wir Prof. Wolfgang Hallet (Universität Gießen) gewinnen.
- Unterstützt durch einen Kurzvortrag von Prof. Iris Silvia Beutel (TU Dortmund) wollen wir zeigen, dass das Debattieren in der Fremdsprache auch sehr gut in eine neue Kultur der Leistungsbeurteilung integriert werden kann.
- In praxisbezogenen Workshops werden darüber hinaus das Debattierformat erprobt sowie seine Herausforderungen für die Lernenden und Lehrenden diskutiert. Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Auswertung und Reflexion von Debatten aufgezeigt. In diesen Veranstaltungen werden wir unterstützt von zwei sehr erfahrenen Debate Coaches: Jens Fischer (Besser Reden, Berlin) und Christopher Sanchez (Debating Society Germany, Stuttgart).
- Im Verlauf des ersten Jahres arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in schulinternen und schulübergreifenden Teams zusammen um sich in der letzten Phase des Jahres bei der Planung von Debattier-Reihen für die eigene Schule zu unterstützen.
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